Die Geheimwaffe gegen Komplexität: Strategische Visualisierung

Powerpoint ist der Killer der Kommunikation und Kreativität. Wie Strategische Visualisierung den Unterschied macht: weg vom Powerpoint-Organigramm hin zu einer visuellen Sprache, die alle verstehen und mitgestalten können.

C3 Creative Code and Content
4 min readNov 22, 2017

Christina Ackermann, Head of Visual Strategies bei C3, erklärt, warum Grafik der Game-Changer für komplexe Prozesse ist:

Ich habe bei C3 lange als Infografikerin gearbeitet und mich vor einiger Zeit auf Strategische Visualisierung spezialisiert. Ich bereite trockene und komplexe Inhalte in packenden und leicht verständlichen Bildern auf. Klingt vielleicht nicht so, aber das ist sehr spannend! Denn es ist so viel einfacher, etwas auf ein Papier zu zeichnen, statt es in einem langen Text zu beschreiben.

WAS IST STRATEGISCHE VISUALISIERUNG?

Das ist vereinfacht eine Übersetzung von komplexen Prozessen in eine leicht erfassbare, grafische Form. Das kann ein Schaubild, ein 3D-Modell, ein Comic oder eine Animation sein. Wichtig ist: Es geht nicht um reine Illustration, um der Schönheit willen oder die grafische Aufbereitung von Zahlen. Die Strategische Visualisierung ist nicht datengetrieben, sondern basiert auf Ideen, Prozessen und Zusammenhängen.

Grundsätzlich ist es so, dass Digitalisierung und Globalisierung viele Prozesse komplexer und mehrdimensionaler gemacht haben. Mit steigender Komplexität steigt der Bedarf an Grafiken, die Komplexität entwirren, vereinfachen und für den Nutzer erfahrbar machen.

Strategische Visualisierung kann also weiterhelfen, wenn wir es mit Prozessen zu tun haben, in denen viele Schnittstellen, unterschiedliche Interaktionen, ungewissen Entwicklungen und nicht-lineare Probleme involviert sind. Zum Beispiel, wenn Unternehmensprozesse oder der Umbau eines Unternehmens (Innovation-, Change-Management) dargestellt werden sollen.

SO SETZEN WIR STRATEGISCHE VISUALISIERUNG EIN:

Fall 1: Unternehmen A hat seine Arbeitsprozesse umgebaut, digitalisiert und neu definiert. Die Mitarbeiter haben nach der Umstellung den Überblick verloren und wissen nicht mehr, wie sie selbst mit ihrer Arbeit zur Gesamtstrategie beitragen. Eine Strategische Visualisierung gibt Übersicht und Einordnung und kann so dazu beitragen, dass alle Mitarbeiter von Anfang an mit eingebunden sind und sich mit der neuen gemeinsamen Strategie identifizieren.

Fall 2: Unternehmen B unterhält einen eigenen Newsroom. Doch wie wird diese Schaltzentrale für digitales Content Marketing gesteuert? Wer produziert wann und wo Inhalte und wer segnet sie ab? Damit die Arbeit im Newsroom später reibungslos funktioniert — müssen die neuen Arbeitsschritte dargestellt und erklärt werden. Die Strategische Visualisierung zeigt die unterschiedlichen Schritte im Newsroom auf: Von der Ideenfindung bis zum Ergebnis und über welche Kanäle die Inhalte weiterverbreitet werden.

WIE ARBEITEN WIR MIT STRATEGISCHER VISUALISIERUNG?

Es gibt zwei Wege:

1: Wir setzen Strategische Visualisierung ein, um Prozesse, Zusammenhänge und komplexe Abläufe innerhalb eines Unternehmens zu visualisieren. Das läuft folgendermaßen ab: In einer ersten Phase sitzen wir mit dem Kunden am Tisch und sieben die wirklich relevanten Inhalte heraus. In der zweiten Phase produzieren wir die Visualisierung — angepasst an die Corporate Identity — und auf die Zielgruppe zugeschnitten. Denkbar ist eine schnell erfassbare und funktionale Grafik — beispielsweise für Führungskräfte. Für alle Unternehmensmitarbeiter könnte man parallel dazu auf eine emotionale Infografik setzen, die alle mitnimmt und anspricht.

2: Die Strategische Visualisierung ist Teil einer Prozessberatung. Während der Prozess entwickelt wird, zum Beispiel ein Content Produktionsprozess, werden erste simple Abläufe grafisch dargestellt. Diese Abläufe werden dann in einem Workshop mit den Kunden diskutiert und erneut weiterentwickelt. Dabei werden Lücken und Redundanzen auf dem Papier sofort sichtbar — und der Prozess kann effizienter gestaltet werden. Strategische Visualisierung bildet in diesem Fall also nicht bloß den Inhalt ab, sie unterstützt ihn. Bei besonderen Strategieprojekten von C3 ist Strategische Visualisierung ein zentraler Teil — für die interne Planung, aber auch für die externe Beratung.

Beispiel: Der von C3 betriebene Microsoft Newsroom in Berlin.

AUSBLICK

Konsumentenzentrierte Kommunikation bedeutet für mich: Unternehmen müssen sich von der Abstraktion einer Powerpoint-Chart hinabbewegen auf die Ebene ihrer Mitarbeiter (oder Kunden) und in einer klaren visuellen Sprache sagen, was sie meinen. Die Prozesse in Unternehmen und in Organisationen sind komplex, und werden es bleiben. Die Schnelligkeit, mit der sich Prozesse ändern und kommuniziert werden müssen, wird eher zunehmen — und damit wächst der Bedarf an Prozessvisualisierung. Information und Komplexität blitzschnell erfassbar machen, das funktioniert am besten über Grafik, aber da ist noch längst nicht Schluss. Ich erwarte, dass wir in Zukunft noch stärker digitale Lösungen entwickeln werden: ein interaktives Big Picture der neuen Unternehmensstruktur im Intranet, Onboarding-Prozesse konsumierbar mit dem Mobiltelefon, mitwachsende Organigramme, die sich Datenbank-basiert aktualisieren. Dabei werden neue technische Entwicklungen für uns ein Hilfsmittel sein, Informationen für den Nutzer aufzubereiten und so einfach und schnell zugänglich zu machen wie möglich.

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